Razion Ex (Nintendo Switch)

Das deutsche Entwicklerteam NG.Dev aus Hannover veröffentlichte bereits im Jahre 2014 das Shoot`em Up Razion für das Neo Geo. Ende April wurde eine Umsetzung für die Nintendo Switch mit Verbesserungen angekündigt. Das Spiel konnte kurze Zeit später über dem hauseigenen Onlineshop bestellt werden.

Die ersten Exemplare waren innerhalb von wenigen Minuten bereits ausverkauft. Eine weitere Chance bekommt man am heutigen Samstag den 5. Juni um 19:00 Uhr. Die hohe Nachfrage hat auch einen Grund: Razion Ex wird nicht über dem eShop als Download angeboten, sondern ausschließlich als verpackte Retailversion auf 2800 Exemplare limitiert. Die hälfte davon ist als Bundle mit Soundtrack erhältlich.

Tim und Rene Hellwig haben fast in Selbständigkeit ein Hyper Shooting Game programmiert, dass mit größeren Titeln anderer Spielefirmen ebenbürtig ist.

Bei der Grafik wurde auf ein (Vor) Gerendertes Design gesetzt, das bei vielen Spielen etwa Mitte der 90er Jahre üblich war. Trotzdem sieht das Spiel nicht gealtert aus. Die 6 Levels sind gut gelungen, kommen aber am Aufbau und Abwechslung wie z.B. Axelay nicht ganz heran.

Ein Extrawaffensystem gibt es leider nicht. Der Standardschuß ist 3-Fach gefächert und mit Missiles ausgestattet. Feuert man einen Beam ab, so wird die Bewaffnung des Schiffes auf einem einfachen Strahl begrenzt, solange bis sich der Energiebalken wieder aufgeladen hat. Durch aufsammeln von grünen Würfeln beschleunigt man die Aufladung. Gelbe Würfel bringen nur Punkte.

Technisch wurde die Umsetzung korrekt mit guten CRT Filter ausgestattet, der auch im Handheld-Mode einwandfrei funktioniert.

Fazit:
Endlich ein Shoot`em Up, das man wieder auf „Erlebnis“ durchspielen kann und der Kugelhagel sich auf einem erträglichen Niveau hält. Mit bis zu 10 freispielbaren Continues und 3 Schwierigkeitsgraden ist das Spiel mit ein wenig Übung auch für Normalspieler zu schaffen. Razion Ex bietet nichts neues, ist aber nach dem unzähligen Bullet Hell Spielen eine willkommene Abwechslung.

Bewertung: 8/10

Markteinführung von Xbox Series X und PlayStation 5

Nach 7 Jahren wurde am 12. November bzw. am 19. November 2020 die neue Konsolengeneration eingeläutet. Noch nie war es so schwierig, an einem dieser Geräte heranzukommen. Das ist sehr ärgerlich, doch dieses mal lohnt es sich wirklich abzuwarten bis die entsprechende Software auf dem Markt kommt, denn bis jetzt (inzwischen sind 2 Monate nach der Markteinführung vergangen) war es der bisher langweiligste Konsolenlaunch.

Xbox Series X und S

In der letzten Generation war Microsoft mit der Xbox One eindeutig der Verlierer. Das änderte sich auch nicht mehr, als man die ursprünglich geplanten DRM Maßnahmen sofort wieder verworfen hatte und den technischen Rückstand mit der Xbox One X (ein technisch verbessertes Modell vgl. ähnlich zur PS4 Pro) wieder aufholte.

Mit der Xbox Series X und S (die 4. Xbox Generation) hat Microsoft am 12. November gleich zwei Modelle auf dem Markt gebracht.

Die Xbox Series X ist die derzeit technisch beste Konsole und der PlayStation 5 leicht überlegen. Sie kostet 499 Euro und ist mit einem optischen Laufwerk komplett ausgestattet.

Die Series S hingegen ist ein technisch deutlich abgespecktes Modell ohne optischen Laufwerk. Dafür ist sie mit 299 Euro sogar günstiger als die 4 Jahre alte Nintendo Switch. Die schwächere Konsole ist eher für Gelegenheitsspieler gedacht, für die eine echte 4K Auflösung und bessere Grafik nicht so wichtig sind.

Beide Modelle sind übrigens zum Vorgänger, die Xbox One, zu 100% Abwärtskompatibel. Bei der Series S natürlich nur auf digitale Downloads beschränkt. Soweit die Fakten. Leider hatte man zur Markteinführung der neuen Geräte an die Spielesoftware nicht gedacht. Es gibt zum jetzigen Zeitpunkt kein einziges exklusives „Series“ Spiel, das für die neuen Konsolen zugeschnitten ist. Man stelle sich mal an einem Beispiel vor, Nintendo bringt das N64 mit einer Abwärtskompatibilität zum SNES heraus, aber zur Markteinführung sind weder Pilotwings 64 noch Mario 64 am Start. Stattdessen laufen SNES Spiele wie z.B. Super R-Type oder Gradius 3 ohne Ruckler auf der neuen Konsole ab.

Der Generationssprung wird bei Microsoft nämlich nicht mehr durch neue Konsolen komplett getrennt. Die Spiele sind derzeit noch in beide Richtungen kompatibel, also nicht nur Abwärts-, sondern auch Aufwärtskompatibel. Mit den Series-Modellen ist es vergleichbar, als kauft man sich einen neuen PC mit besserer Grafikkarte. Die neuen Spiele sind zwar auch auf älteren Konsolen kompatibel, laufen allerdings viel schlechter ab.

Damit hat sich Microsoft natürlich etwas dabei gedacht. Einerseits sind bei vielen Indie-Spielen, die nicht die Leistung der neuen Konsolen benötigen, nicht mehr zwanghaft zwei getrennte Versionen pro Konsole notwendig, andererseits sind die Entwicklungskosten von größeren Spielen sehr hoch geworden und man möchte diese möglichst vielen Kunden zugängig machen. Merke: Nicht jeder kann sich einfach mal unters Jahr für 500 Euro und mehr ein neues Spielsystem kaufen. Deshalb kann man die Microsoft exklusiven Spiele auch auf dem PC spielen. Sony sieht das ein wenig anders und gibt z.B. einen sog. „Game Pass“ vorerst eine Absage. Damit steht Microsoft nicht mehr ganz in Konkurrenz zu Sony. Das Konzept der Xbox ist ein ganz anderes als das der PlayStation 5.

Wer an einer Xbox Series S oder X interessiert ist, sollte sich den Youtube Kanal von OwnGalaxy anschauen. Julian hat einen guten und vor allem neutralen Vergleich der beiden Modelle gemacht.

PlayStation 5

Während man (zumindest hier in Deutschland) in den großen Elektromärkten rein gar nichts von der Xbox Series S/X mitbekam, lieferte Sony bereits eine Woche vor Verkaufsstart der PlayStation 5 die Spiele und das Zubehör an den stationären Handel aus. Die Konsole selbst wird derzeit ausschließlich nur Online über die großen Anbieter verkauft. Der Vorverkauf fand ohne Vorwarnung auf ein Zeitfenster statt, so dass viele Kunden, die um diese Zeit den normalen Arbeitsverpflichtungen nachgingen, das Gerät nicht bestellen konnten. Wer es aber bis dahin schaffte, eine Bestellung z.B. bei Mediamarkt oder Saturn aufzugeben, hat das Gerät auch nicht pünktlich am Erscheinungstag geliefert bekommen. Einige Kunden gingen bis heute leer aus, so dass inzwischen die Verbraucherzentrale Sachsen wegen z.B. unwirksamer AGBs oder irreführender geschäftlicher Handlungen die Elektrohandelskette Saturn abgemahnt hat.

Wegen der Pandemie ergab es durchaus einen Sinn, den Vorverkauf auf Onlinebestellungen zu beschränken um große Menschenansammlungen am Erscheinungstag zu vermeiden. Warum man die Verkaufspolitik weiterhin auf einen reinen Onlinevertrieb setzt und nicht zumindest eine Teillieferung dem stationären Handel zu Verfügung stellt, ist mir angesichts der großen Menge an Controllern (die ohne der Konsole nichts bringen und jetzt in den Regalen verstauben) mehr als schleierhaft. Zu Recht sind viele Kunden wütend, dass die Geräte nur in einer sehr kurzen Zeit überhaupt bestellbar waren und sich ein großer Teil davon sog. Scalper durch Kauf-Bots ergattern konnten. Eine persönliche Vorbestellung im Handel mit Aushändigung eines Abholscheines wäre ein guter Kompromiss gewesen. Diese Möglichkeit ist durch dem jetzigen Lockdown inzwischen eingeschränkt, aber in einigen Müller Filialen mit geöffneter Multimedia Abteilung, bei der Real Handelskette oder eine Abholung durch den Kunden („Klick and Collect“) wäre durchaus machbar gewesen. Mein guter Rat: Kaufen Sie nicht bei Wiederverkäufern.

Hardware:

Das Design der PlayStation 5 ist sicherlich nicht jedermanns Geschmack. Im Gegensatz zur Xbox Series S/X sind beide Versionen (mit oder ohne optischen Laufwerk) technisch identisch. Der Preis beträgt 499 Euro (Standardausführung), sowie 399 Euro für die Variante ohne Laufwerk (Digital Edition)

Sony hat mit der PlayStation 5 ein gutes Gerät auf dem Markt gebracht. Die Kühlung ist mit dem großzügig dimensionierten Kühlkörper in Verbindung von flüssigen Metall zum Hauptprozessor sehr gut gelungen. Auch die Idee, dass man zum reinigen der Konsole das Gehäuse ohne Verlust der Herstellergarantie öffnen kann, ist überzeugend. Mängel wie Spulenfiepen oder unterschiedlich laute Betriebsgeräusche durch dem Lüfter (je nach verbauten Herstellertyp) müssen noch behoben werden.

Spiele:

Bei den Spielen, die es exklusiv für die neue Konsole gibt, sieht es ein wenig besser aus als bei Microsoft. Aber außer einem Remake von Demon`s Souls oder das bereits installierte Astro`s Playroom verpasst man derzeit nichts.

Kurz nach Markteinführung wurden schon die ersten 10 Spiele beim Media Markt in der „3 für 2 Aktion“ beworben. Das bestätigt meine Vermutung, dass das Interesse an PS5 Spielen schon im Vorverkauf nicht groß genug war (die Werbung musste schon viel früher in die Wege geleitet werden) und die Konsole derzeit nur wegen der guten Abwärtskompatibilität zur PS4 (z.B. schnellere Ladezeiten durch die SSD) gekauft wird. Zum Vergleich: In Japan wurden ca. 118 000 Geräte innerhalb den ersten 4 Tagen verkauft. Nur jeder dritte Käufer der Konsole hat sich ein Spiel dazu gekauft.

Fazit:

Sowohl die Xbox Series X als auch die PlayStation 5 sind technisch sehr gute Konsolen, wobei Microsoft bei der Hardware und vor allem bei den Betriebsgeräuschen die Nase leicht vorne hat

Vergleicht man die derzeit erhältlichen Launchtitel, wird man schnell feststellen, dass keines dieser Spiele grafisch nach einer nächsten Generation aussieht. Die neue Konsolengeneration wird erst aus dem Dornröschenschlaf erwachen, wenn Spiele wie z.B. Gran Turismo 7, Horizon Forbidden West oder Halo Infinite erschienen sind. Bis dahin sollte Sony mit einer überarbeiteten Baureihe nachgebessert haben.

Die „Bullet Soul Infinite Burst“ Geschichte

Für die Xbox 360 erschienen im Laufe der Jahre viele Shoot`em Ups. Sowohl Digital via Download als auch auf Disc im Handel. Nicht wenige davon ausschließlich in Japan, wo ich mich Anfang 2009 dazu entschieden hatte auch gleich die passende Konsole zu importieren.

Die Xbox 360 war die bisher beste Konsole von Microsoft. In der Anfangsphase sahen viele Systemübergreifende Spiele auf Microsofts Konsole besser aus als die PS3 Version, obwohl die Xbox 360 ein Jahr früher auf dem Markt kam.

Irgendwann hat mein Interesse an der Xbox 360 nachgelassen und bei Neuerscheinungen verlor man auch schnell den Überblick. Wie bei allen Konsolen, die irgendwann durch den Nachfolger abgelöst werden. Von Shoot`em Ups hatte ich jedenfalls erstmal genug und widmete mich zu anderen Genres bzw. Konsolensystemen.

Xbox 360 Must-Have Sammlung Komplett ?

Ein Xbox 360 Spiel fehlte mir durch unglückliche Umstände noch jahrelang in der Sammlung, bis diese Lücke vor kurzen endlich geschlossen werden konnte. Bullet Soul Infinite Burst von 5pb kam in Japan am 29. Mai 2014 in den Handel und erst relativ spät am 1. November 2016  in Amerika als Download. Wohlgemerkt zu einer Zeit, wo die PS4 bereits auf dem Markt war. Von dem Release bekam ich nur am Rande etwas mit. Da mein Interesse an Shmups nachgelassen hatte und ich damals nicht gewillt war, den Vollpreis (inkl. Zoll und Shipping) dafür zu zahlen, sollte man (aus eigener Erfahrung mit vergleichbaren Spielen) auch dieses  Spiel problemlos beim nächsten Trip in Tokyo zu einem guten Gebrauchtpreis bekommen. Eigentlich… Nur die Ungeschicktheit meinerseits wurde beinahe zum Verhängnis.

Zu Pfingsten 2015 (ein Jahr nach Release) standen immerhin ein paar schöne 2nd Hand Exemplare der Limited Edition im Sofmap. Doch so eine große Box wollte ich mir nach der Super Limited Edition von Dodonpachi Saidaioujou nicht mehr antun und ließ das Exemplar im Regal stehen. Das Spiel war mir dann doch nicht so wichtig und man wird die Standard Edition sicherlich beim nächsten mal bekommen.

Zwei Jahre später startete ich den zweiten Versuch. Weil ich damals Katakana Schriftzeichen noch nicht lesen konnte, orientierte ich mich in den Geschäften nach dem 5pb Logo auf der Rückenseite. Gefunden hatte ich das Spiel irgendwie dann doch nicht. Das Problem: Bei diesen Spiel ist kein 5pb Logo abgebildet, was ich auch erst im nachhinein durch ein Unboxing-Video auf Youtube festgestellt hatte.

Versuch Nummer 3 fand schließlich im Juni 2018 statt, wo ich mir vorab aus dem Internet das Cover ausdruckte, um das Spiel in den Regalen der Händler nicht übersehen zu können. Doch egal ob im Mandarake, Trader, Surugaya oder vergleichbaren Geschäften: Es war auch auf Nachfrage beim Verkaufspersonal kein einziges Exemplar zu bekommen. Im Geo in Nagoya murmelte ein Verkäufer nur was von einem „No Meikorosofuto“ und als ich mich schließlich im großen Super Potato in Osaka umschaute, merkte ich erst den Händlerboykott auf die Spiele und Konsolen von Microsoft.

In einem Videospielladen in Osaka (außerhalb Nihonbashi) stand schließlich ein gebrauchtes, aber gepflegtes Exemplar für 6000 Yen in der Vitrine. Doch wie das Schicksal so will, war die Glasscheibe der Vitrine beschädigt und mit einem Absperrband gut abgesichert. Man konnte mir das Spiel nicht verkaufen, zu hoch war das Sicherheitsrisiko einer Schnittverletzung.

Zurück in Tokyo gab es aber doch noch in den ein oder anderen Shop ein Lebenszeichen von 5pbs Shoot`em Up. Und zwar in Form von gebotenen Ankaufspreis, der immerhin im Bereich des damaligen Neupreises lag. Denn ausgerechnet dieses und kein anderes Spiel wurde auf eBay und Yahoo sehr hoch geboten und interessierte auf einmal viele Sammler.

Doch manchmal muss man eben auch Glück haben und so bekam ich völlig überraschend über die regionale Kleinanzeigen doch noch das Spiel und sogar noch Neu (ungeöffnet) für 75 Euro. Eine deutliche Ecke günstiger als auf eBay und vermutlich nochmals billiger als in Japan (wo man auch derzeit als Tourist nicht einreisen darf). Aber eben nicht mehr zu dem guten Preis wie die Limited Edition Anno 2015…

Preissteigerung bei japanischen Xbox 360 Spielen

Bullet Soul Infinite Burst ist nicht das einzige Xbox 360 Spiel, bei dem man etwas tiefer in die Tasche greifen muss. Dodonpachi Saidaioujou und Muchi Muchi Pork! & Pink Sweets sind noch teurer, obwohl z.T. die Auflagen durch eine „The Best Version“ höher sind. Falls in naher Zukunft keine Umsetzungen erscheinen, kann man für die o.g. Spiele in den kommenden Jahren mit einer deutlichen Preissteigerung rechnen.

Lohnt sich das Spiel überhaupt ?

Die Frage dürfte eher lauten, ob sich der Titel zu einem zweiten Radiant Silvergun entwickeln wird. Preislich ist das Ziel bereits fast erreicht, doch spielerisch kommt Bullet Soul Infinite Burst nicht an Treasures Meisterwerk heran. Die Entwickler haben dennoch ein gutes und solides Shoot`em Up abgeliefert.

Ich bin noch hier

Kaum Updates in den vergangenen Monaten. Das wird sich allerdings wieder ändern. Nach einer sehr langen Pause geht es in den Wintermonaten wieder Bergaufwärts. Schließlich kommen diesen Monat die neuen Konsolen auf dem Markt und durch kommende Covid19-Kurzarbeit ist auch wieder mehr Zeit fürs Hobby. Alles was so in den letzten Jahren vernachlässigt wurde wird jetzt aufgeholt.