Neue Spielekonsolen als Weihnachtsgeschenk zu teuer ?

Gewöhnlich werden Konsolen im Laufe des Lebenszyklus für einen niedrigeren Preis verkauft, als was das Gerät noch zur Markteinführung gekostet hat. Das ist möglich, wenn die Herstellungskosten durch eine Hardware Revision oder kompaktere Platinenarchitektur gesenkt werden können.

Eine Preissenkung ergibt vor allem Sinn, um den Absatz zu steigen und die Marktanteile weiter auszubauen Aber auch aus Wettbewerbsgründen nutzen die Hersteller immer wieder die Chance, gerade zum Weihnachtsgeschäft, mit zeitlich befristeten Angeboten eine große Menge an Geräten an dem Mann bzw. Frau zu bringen.

Von Angeboten und generellen Preissenkungen, wie wir sie bisher kennen, werden wir uns verabschieden müssen. Erstmals wurde eine Konsole im Preis nach knapp 2 Jahren nicht gesenkt, sondern um 10-12% erhöht.

Der Preisspielraum nach unten dürfte bei der PS5 inzwischen fast ausgeschöpft sein, denn am Hardwaredesign wurde erst beim neuen Modell CFI-1216 schon an allen Ecken gespart um das Gerät so günstig wie möglich herstellen zu können. Die Reduzierung des SoC von 7nm auf 6nm macht, bis auf eine bessere Verfügbarkeit, keinen großen Unterschied aus als der damalige Sprung von 90nm auf bis zu 45nm (PS3) bzw. 28nm auf 16nm (PS4). Wenn die Transportkosten nochmals steigen werden und der Wechselkurs weiterhin so ungünstig bleibt wie er es derzeit ist, wird Sony mit jeden verkauften Gerät Verluste machen und den Preis weiter anheben müssen. Eine Preissteigerung der PS5 ist in Amerika wegen Mitbewerber Microsoft (Xbox Series S & X) kaum machbar. Werden also Europäische Kunden bald die Zeche für den US Markt mitbezahlen müssen ?

Nintendo will dem etwas entgegenwirken und die Verpackung der Nintendo Switch um ca. 20% reduzieren, um mehr Geräte pro Container verschiffen zu können. Microsoft hingegen ändert zunächst nicht den Preis und bietet als günstige Alternative die Series S für 299 Euro an, die es derzeit mit einen kostenlosen Fifa`23 Downloadgutschein gibt.

Doch zurück zum eigentlichen Thema: Eine 550 Euro teure Konsole, die aus eigener Erfahrung oft nur im Bundle mit Zubehör oder bestimmte Softwaretitel für mehr als 600 Euro verkauft wird, ist kein massentaugliches Geschenk zu Weihnachten. Die PlayStation 5 wird derzeit also nur von den Leuten gekauft, die das Geld dafür haben und sich auch aktuelle Spiele zum Vollpreis leisten können. Hier machen 50 Euro Aufpreis keinen Unterschied aus, denn die Nachfrage ist immer noch größer als die Verfügbarkeit. Familien und Gelegenheitsspieler werden wegen der hohen Inflation und den gestiegenen Lebensmittel- und Energiekosten den Kauf zweimal überlegen müssen.

Sony und die Lizenznehmer wollen die PS4 weiterhin mit Systemübergreifenden Spielen (d.h. Neuerscheinungen kommen noch gleichzeitig für PS4 und PS5 raus) unterstützen. Da habe ich doch meine Zweifel, dass die PS4 von der PS5 bald vollständig abgelöst wird. Ein Umstieg in die neue Konsolengeneration für weniger zahlungskräftige Kunden ist also noch in weiter Ferne…

PlayStation 5 Teil 2: Die Hardware

Die Vorbestellaktionen bei Media Markt und Saturn letztes Jahr war ein Erfolg. Somit konnte ich bereits im September eine PS5 zum normalen Preis für 499,99 Euro kaufen und das ohne Bundle oder einer Garantieverlängerung.

Modell:

Das von mir gekaufte Modell ist die CFI-1116 mit Disc Laufwerk. Es ist die zweite Baureihe mit geänderten Kühlsystem und dritter Platinenrevision. Mit sehr großen Veränderungen im internen Hardwaredesign ist in absehbarer Zeit erstmal nicht damit zu rechnen, auch wenn eine CFI-1216 für das kommende Saisongeschäft in Vorbereitung ist.

Durch eine überarbeitete Platinenarchitektur kann der Verkaufspreis von derzeit 499,99 Euro theoretisch gesenkt werden. Durch die gestiegenen Transportkosten und der schwierigen Verfügbarkeit einiger Halbleiter halte ich eine offizielle Preissenkung der Konsole auch für das Jahr 2023 ausgeschlossen.

Verarbeitung und Qualität:

Bisher hatte keine Konsole so wenig Ausfälle wie die PlayStation 5. Ein mehrfach auftretender Defekt einer bestimmten Hardwarekomponente ist nicht bekannt.

Die Analogsticks der Controller hingegen funktionieren nach einer bestimmten Zeit nicht mehr korrekt. Allerdings ist inzwischen eine überarbeitete Revision in den Handel gekommen, mit dem der sog. Driftfehler behoben sein sollte.

Design und Lieferumfang:

Optisch besticht das Gerät vor allem durch das unmögliche Design. Es ähnelt dem eines Langschlitz-Toasters von Siemens, der auf einen Aschenbecher darauf liegt. Der Standfuß ist eine Zumutung, wenn die Konsole horizontal aufgestellt wird. Er wird nur provisorisch durch zwei Haken am Gehäuserand positioniert, aber nicht mechanisch befestigt. Was sich die Designer dabei gedacht haben, ist mir schleierhaft.

Der Lieferumfang beinhaltet zur Konsole noch den passenden Standfuß, einen Dual Sense Controller, Strom- und HDMI-Kabel sowie ein USB-C Kabel und eine detaillierte Bedienungsanleitung.

Die PS5 – Technische Ausstattung und was diese Generation so an Fortschritt bringt:

Im Gegensatz zur PS4 Pro ist dieses mal ein UHD Laufwerk eingebaut. Obwohl bei der PS2 und PS3 in der Anfangsphase der eingebaute DVD bzw. BluRay Player als wichtiges Feature für den Verkauf noch groß beworben wurde, ist die „Ultra HD BluRay“ von geringerer Bedeutung. Der neue Datenträger wird hauptsächlich für Spiele genutzt, da die Speicherkapazität ggü. dem Vorgängerformat deutlich größer ist.

Durch die eingebaute SSD und einem Custom SSD Controller werden die Ladezeiten erheblich verkürzt. Der Speicher kann mit einer handelsüblichen SSD erweitert werden, die den geforderten Spezifikationen entspricht. Auch die Möglichkeit, dass man zum reinigen der Konsole (um den angesammelten Staub zu entfernen) das Gehäuse ohne Verlust der Herstellergarantie öffnen kann, ist gut durchdacht.

Technisch liegt das Gerät etwas hinter der Xbox Series X. Ob die Spiele auf Microsofts Konsole dann auch besser aussehen, wird sich im laufe der Zeit bei Umsetzungen zeigen. Der Unterschied dürfte aber nochmals deutlich geringer ausfallen als bei den vorherigen Konsolengenerationen.

Der neue „DualSense“ Controller bietet neben einer überarbeiteten Rumble Funktion ein sog. haptisches Feedback. Mit dem bereits vorinstallierten Spiel „Astro’s Playroom“ werden die Funktionen des neuen Controllers gut demonstriert, oder bei z.B. Kena: Bridge of Spirits merkt man den Tastenwiderstand.

Ein deutlicher Fortschritt dürfte die zweite Generation der PlayStation VR-Brille sein. Wann sie genau erscheint und ob bzw. wie dann ältere PS4 Spiele auch damit kompatibel sind, steht noch offen.

Einfacher Umstieg:

Wie bereits bei der PS4 hat Sony das Regionalsystem (keine Regionalsperre für amerikanische und japanische Spiele) und die PSN Kontoverwaltung unverändert übernommen. Man kann die Konsole bedenkenlos bei irgendeinen Flächenmarkt oder Versandhandel kaufen.

Der Umstieg erfolgt genauso wie der damalige Umzug von der PS4 auf die PS4 Pro. Wer das nicht möchte und das alte Gerät vorerst behalten will, kann sich auch einfach normal mit dem bereits existierenden Konto mit der PS5 anmelden und die bereits gekauften PS4 Spiele oder Zusatzinhalte nochmals kostenlos dafür runterladen.

In der Übergangsphase werden PS4 Spiele mit kostenlosen PS5 Upgrade verkauft. Am Beispiel von Resident Evil Village kann entweder die PS4 Version von der Disc abgespielt bzw. installiert werden oder man lädt sich kostenlos die PS5 Version vom PSN Store. Die PS4 Disc ist dann sozusagen der „Schlüssel“ zum Starten der digital erworbenen PS5 Version, da sich andernfalls das Spiel nur durch nachträgliche Bezahlung freischalten lässt.
Ob und wann es Upgrades geben wird, handhaben die Publisher unterschiedlich. Bei z.B. Elden Ring ist das Upgrade kostenlos, da alle Versionen den gleichen Preis haben. Zumindest für die Sony eigenen Spiele ist zukünftig ein Aufpreis von ca. 10 Euro fällig. Wer bisher keine PS5 bekommen hat, aber auf die Neuerscheinungen nicht verzichten möchte, macht mit Kauf der Systemübergreifenden PS4 Version (mit PS5-Upgrademöglichkeit) keinen Fehlkauf.

Abwärtskompatibilität zu PS4 Spielen:

So gut wie fast alle PS4 Spiele können auch auf der PS5 abgespielt werden. Das ist möglich, weil beide Konsolen mit Standardkomponenten aufgebaut sind und die gleiche bzw. kompatible Programmiersprache beherrschen. Die Ladezeiten sind auch bei PS4 Spielen deutlich geringer als auf dem alten Gerät. Außerdem ist der Spielablauf bei einigen älteren PS4 Spielen wie z.B. The Last Guardian (als Disc mit der Version 1.0) deutlich flüssiger.

Durch Firmwareupdates der Konsole wurde die Kompatibilität immer wieder verbessert z.B. ist inzwischen auch die Disc Version von Shadow Complex spielbar. Im Test mit Spielen aus meiner Sammlung gab es bei zwei Titeln Probleme. Die Mega Man Legendary Collection hat Grafikfehler, sobald die Filter (CRT und Monitor) aktiviert sind. Bei Monster Boy kann nicht abgespeichert werden. Man benötigt dafür den aktuellsten Patch oder das kostenlose PS5 Upgrade.

Bildwiedergabe bei PS4 und PS4 Pro Optimierten Spielen:

Die PS4 Pro hatte einen erheblichen Nachteil: Sobald die Konsole auf 4K (2160p) gestellt wurde, werden ältere PS4 Spiele (ohne „Pro“ Support) mit sog. Holos/Ringing dargestellt. Das schlechte Upscaling ist vor allem bei 2D Spielen wie z.B. Enter the Dungeon gut sichtbar.

Bei der PS5 sehen PS4 Spiele in der 2160p Auflösung (4K) wesentlich besser aus als bei der PS4 Pro. Das Bild ist im Vergleich zur 1080p (Full HD) Bildausgabe minimal softer, hat aber kein Ringing. In der Praxis merkt man den Unterschied zwischen 1080p und 2160p kaum. Allerdings kommt es auch darauf an, wie gut der Fernseher selbst ein Full HD Bild auf 4K Hochskalieren kann und wie der Schärfenregler für die jeweilige Ausgangsauflösung eingestellt ist.

Bei PS4 Pro Optimierten Spielen wie z.B. Shadow of the Colossus gibt es keinerlei Bildunterschiede im 2160p Modus. Das Bild sieht immer identisch und sauber aus, egal ob auf der PS4 Pro oder PS5.

Software:

Das wichtigste und für den Erfolg einer neuen Konsole sind die Spiele. Hier hat sowohl Sony als auch Microsoft geschlampt. Die Anzahl an exklusiven und v.a. zugkräftigen PS5 Spielen lässt sich an einer Hand abzählen. Daran ändert sich auch bei den erst kürzlich erschienenden Spielen wie z.B. Gran Turismo 7 oder Horizon 2 Forbidden West nichts, da es davon auch eine PS4 Version gibt, die mit leichten Abstrichen auf der alten Konsole fast genauso gut aussehen.

Bevor die Entwickler die Performance im Hochauflösungsmodus richtig hinbekommen und Spiele erscheinen, die von der neuen Technik profitieren, wird es sicherlich noch 1-2 Jahre dauern.

Der Erfolg der PlayStation 5 ist die Marke selbst. Die Kunden haben kein Interesse an einen Vergleich zur Xbox Series X, sie wollen einfach die neue PlayStation haben. Zudem sorgt die knappe Verfügbarkeit selbst für eine noch höhere Nachfrage. So manch einer wirft Sony künstliche Verknappung als Marketingstrategie vor.

Zusammenfassung und Fazit:

Vor 1 1/2 Jahren wurde die neue PlayStation mit viel Tamtam auf den Markt gebracht. Das Gerät selbst ist immer noch nicht normal im Handel erhältlich und inzwischen ist es noch schwieriger geworden, die Konsole einzeln kaufen zu können. Die neue Konsolengeneration bietet noch nicht den großen Grafiksprung. Zumindest nicht an den Spielen, die derzeit erhältlich sind. Spätestens ab kommenden Herbst wird die Softwareflaute ein Ende haben und es kommen nach und nach immer mehr Spiele, die nicht mehr gleichzeitig auf dem Last-Gen-Konsolen erscheinen werden.

PlayStation 5 – Teil 1: Verfügbarkeit & Kauf

Mit den neuen Konsolen von Sony und Microsoft ist es so eine Sache. Eigentlich bräuchte man sie momentan noch nicht, weil die Spieleentwickler die grafischen Fähigkeiten der Systeme noch nicht richtig ausnutzen. Andererseits sind die Geräte für viele Käufer, die damals die PS4 Pro oder die XboxOne X (verbesserte Modelle mit 4K Ausgabe) ausgelassen hatten ein Fortschritt, v.a. durch die gute Abwärtskompatibilität.

Die Geräte überhaupt kaufen zu können ist schon ein Abenteuer, die fehlende Software ein ganz anderes Thema.

Angebot und Nachfrage

Der Marktpreis wird bekanntlich durch Angebot und Nachfrage bestimmt. Bei der PlayStation 5 sind 399 Euro (Digital Edition) bzw. 499 Euro (Disc Version) eigentlich schon ein Sonderpreis, obwohl es die UVP vom Hersteller ist. Ein Gerät zum Normalpreis kaufen zu können ist nach wie vor schwierig, denn fast ein Jahr nach Markteinführung wird die Konsole weiterhin nahezu ausschließlich nur Online über die großen Anbieter verkauft. Müller hatte sie ab und zu ab 8:30 Uhr bestellbar, bei Media Markt und Saturn in der Regel zwischen 10 bis 13 Uhr, bei anderen Händlern ähnlich wie es z.B. die Heatmap von der Gameswirtschaft gut darstellt. Dass viele Kunden um diese (Bestell) Zeit normalerweise arbeiten und private Internetnutzung am Arbeitsplatz oft nicht erlaubt ist, scheint keinen Anbieter zu interessieren.

In den großen Elektromärkten gab es bisher noch keine Palette mit durchschnittlich 40 Konsolen, wie man es eigentlich sonst von anderen Launches bzw. die Zeit danach kennt. Auch in den Filialen von Müller wird man keinen Erfolg haben. Es entsteht für den Otto Normalverbraucher der Eindruck, dass es sich um eine sehr knappe Ware handelt, die nur besondere Personen, also VIPs, erwerben dürfen.

Somit verstauben bis heute große Mengen an PS5 Controllern sowie das Zubehör z.B. Kameras und Fernbedienungen in den Regalen der Flächenmärkte mit dem Hinweis, die Konsolen wären derzeit leider nicht verfügbar. Für weitere Details und Bestellmöglichkeiten sollte man sich bitte Online Informieren. Um es kurz zu fassen: Der Kunde soll zukünftig im Internet bestellen.

Gescheiterte Vorbestellung im Fachhandel:

Wer Amazon und die großen Ketten umgehen will, hat im Fachhandel vielleicht eher Glück. Der nächste GameStop und zwei unabhängige Videospielhändler sind für mich etwas zu weit weg, so dass ich es bei einem großen Elektrofachmarkt zwischen München und Passau versuchte, wo ich mich im Mai in einer Warteliste mit anderen Vorbestellern habe eintragen lassen. Man versprach mir auf jeden Fall ein Gerät noch vor Weihnachten.

Obwohl ich damals auch klar betonte, dass die Konsole vor Herbst nicht benötigt wird (da auch erst dann die entsprechenden Spiele erscheinen sollten), wurde mir überraschenderweise schon im August ein Gerät zum Kauf angeboten.

Was gut klingt, hat allerdings einen erheblichen Nachteil: Die PS5 wird nur zusammen mit jeweils einen zusätzlichen Controller und den Sony Spielen Spiderman oder Ratchet & Clank für 629 bis 639 Euro verkauft. Sony stellt klar die Lieferbedingungen an Händler, die nur ein Gerät bekommen, wenn sie noch ein Spiel und einen Controller abnehmen bzw. bei der Digital Edition zwei Zubehörteile. Ähnliche Lieferbedingungen gab es schon zeitweise bei den Vorgängern.

Meine Meinung:

Man kann die Händler natürlich verstehen, dass sie ein Geschäft machen wollen. An dem Gerät selbst ist kaum eine Marge. Die Spiele und das Zubehör sind aktuell Ladenhüter und man möchte das von Sony diktatorische Bundle genauso an dem Kunden weitergeben um die Lagerbestände so gering wie möglich zu halten und nicht draufzahlen.

Es spricht also nichts dagegen, wenn man sich zur Konsole ein Spiel dazukaufen muss, vorausgesetzt man hat die freie Auswahl des jeweiligen Favoriten. Ich gehöre aber nicht zu den Konsumenten, die sich überproduzierte Ware zum Kauf aufzwingen lassen, damit man das eigentliche Produkt kaufen darf. Und: Bei keinen der beiden Sony Titel kann der 2. Controller auch genutzt werden, da es sich ausschließlich um Singleplayer Spiele handelt.
Wozu sich also noch darüber ärgern ? Einfach nicht kaufen.

Überraschende Wende im September: Media Markt und Saturn

Man kann von Media Markt und Saturn halten was man will, aber die Bundesweite Vorbestellaktion in den Märkten, die es Anfang September gab und auch diesen Monat wieder lief, ist fair gegenüber den Kunden die wirklich Interesse an einer PS5 (Disc Version) haben. Es wird auch darauf geachtet, dass nicht mehrere Konsolen gleichzeitig gekauft werden können.

Die Märkte bekommen ein vorgegebenes Kontingent an Geräten (z.B. in Mühldorf waren es im September 28 Stück). Die Auslieferung erfolgte in zwei Schritten, wobei die ersten Geräte sogar früher abholbereit waren. Somit konnte ich durch diese Aktion schon im September eine PS5 kaufen.

Was fehlt, ist noch die Software. Im November erscheint Kena: Bridge of Spirits als Disc Version im Handel und im Februar Horizon Forbidden West. Bis dahin gibt es mit Demon`s Souls und Astro`s Playroom genügend Unterhaltung.

Razion Ex (Nintendo Switch)

Das deutsche Entwicklerteam NG.Dev aus Hannover veröffentlichte bereits im Jahre 2014 das Shoot`em Up Razion für das Neo Geo. Ende April wurde eine Umsetzung für die Nintendo Switch mit Verbesserungen angekündigt. Das Spiel konnte kurze Zeit später über dem hauseigenen Onlineshop bestellt werden.

Die ersten Exemplare waren innerhalb von wenigen Minuten bereits ausverkauft. Eine weitere Chance bekommt man am heutigen Samstag den 5. Juni um 19:00 Uhr. Die hohe Nachfrage hat auch einen Grund: Razion Ex wird nicht über dem eShop als Download angeboten, sondern ausschließlich als verpackte Retailversion auf 2800 Exemplare limitiert. Die hälfte davon ist als Bundle mit Soundtrack erhältlich.

Tim und Rene Hellwig haben fast in Selbständigkeit ein Hyper Shooting Game programmiert, dass mit größeren Titeln anderer Spielefirmen ebenbürtig ist.

Bei der Grafik wurde auf ein (Vor) Gerendertes Design gesetzt, das bei vielen Spielen etwa Mitte der 90er Jahre üblich war. Trotzdem sieht das Spiel nicht gealtert aus. Die 6 Levels sind gut gelungen, kommen aber am Aufbau und Abwechslung wie z.B. Axelay nicht ganz heran.

Ein Extrawaffensystem gibt es leider nicht. Der Standardschuß ist 3-Fach gefächert und mit Missiles ausgestattet. Feuert man einen Beam ab, so wird die Bewaffnung des Schiffes auf einem einfachen Strahl begrenzt, solange bis sich der Energiebalken wieder aufgeladen hat. Durch aufsammeln von grünen Würfeln beschleunigt man die Aufladung. Gelbe Würfel bringen nur Punkte.

Technisch wurde die Umsetzung korrekt mit guten CRT Filter ausgestattet, der auch im Handheld-Mode einwandfrei funktioniert.

Fazit:
Endlich ein Shoot`em Up, das man wieder auf „Erlebnis“ durchspielen kann und der Kugelhagel sich auf einem erträglichen Niveau hält. Mit bis zu 10 freispielbaren Continues und 3 Schwierigkeitsgraden ist das Spiel mit ein wenig Übung auch für Normalspieler zu schaffen. Razion Ex bietet nichts neues, ist aber nach dem unzähligen Bullet Hell Spielen eine willkommene Abwechslung.

Bewertung: 8/10

Markteinführung von Xbox Series X und PlayStation 5

Nach 7 Jahren wurde am 12. November bzw. am 19. November 2020 die neue Konsolengeneration eingeläutet. Noch nie war es so schwierig, an einem dieser Geräte heranzukommen. Das ist sehr ärgerlich, doch dieses mal lohnt es sich wirklich abzuwarten bis die entsprechende Software auf dem Markt kommt, denn bis jetzt (inzwischen sind 2 Monate nach der Markteinführung vergangen) war es der bisher langweiligste Konsolenlaunch.

Xbox Series X und S

In der letzten Generation war Microsoft mit der Xbox One eindeutig der Verlierer. Das änderte sich auch nicht mehr, als man die ursprünglich geplanten DRM Maßnahmen sofort wieder verworfen hatte und den technischen Rückstand mit der Xbox One X (ein technisch verbessertes Modell vgl. ähnlich zur PS4 Pro) wieder aufholte.

Mit der Xbox Series X und S (die 4. Xbox Generation) hat Microsoft am 12. November gleich zwei Modelle auf dem Markt gebracht.

Die Xbox Series X ist die derzeit technisch beste Konsole und der PlayStation 5 leicht überlegen. Sie kostet 499 Euro und ist mit einem optischen Laufwerk komplett ausgestattet.

Die Series S hingegen ist ein technisch deutlich abgespecktes Modell ohne optischen Laufwerk. Dafür ist sie mit 299 Euro sogar günstiger als die 4 Jahre alte Nintendo Switch. Die schwächere Konsole ist eher für Gelegenheitsspieler gedacht, für die eine echte 4K Auflösung und bessere Grafik nicht so wichtig sind.

Beide Modelle sind übrigens zum Vorgänger, die Xbox One, zu 100% Abwärtskompatibel. Bei der Series S natürlich nur auf digitale Downloads beschränkt. Soweit die Fakten. Leider hatte man zur Markteinführung der neuen Geräte an die Spielesoftware nicht gedacht. Es gibt zum jetzigen Zeitpunkt kein einziges exklusives „Series“ Spiel, das für die neuen Konsolen zugeschnitten ist. Man stelle sich mal an einem Beispiel vor, Nintendo bringt das N64 mit einer Abwärtskompatibilität zum SNES heraus, aber zur Markteinführung sind weder Pilotwings 64 noch Mario 64 am Start. Stattdessen laufen SNES Spiele wie z.B. Super R-Type oder Gradius 3 ohne Ruckler auf der neuen Konsole ab.

Der Generationssprung wird bei Microsoft nämlich nicht mehr durch neue Konsolen komplett getrennt. Die Spiele sind derzeit noch in beide Richtungen kompatibel, also nicht nur Abwärts-, sondern auch Aufwärtskompatibel. Mit den Series-Modellen ist es vergleichbar, als kauft man sich einen neuen PC mit besserer Grafikkarte. Die neuen Spiele sind zwar auch auf älteren Konsolen kompatibel, laufen allerdings viel schlechter ab.

Damit hat sich Microsoft natürlich etwas dabei gedacht. Einerseits sind bei vielen Indie-Spielen, die nicht die Leistung der neuen Konsolen benötigen, nicht mehr zwanghaft zwei getrennte Versionen pro Konsole notwendig, andererseits sind die Entwicklungskosten von größeren Spielen sehr hoch geworden und man möchte diese möglichst vielen Kunden zugängig machen. Merke: Nicht jeder kann sich einfach mal unters Jahr für 500 Euro und mehr ein neues Spielsystem kaufen. Deshalb kann man die Microsoft exklusiven Spiele auch auf dem PC spielen. Sony sieht das ein wenig anders und gibt z.B. einen sog. „Game Pass“ vorerst eine Absage. Damit steht Microsoft nicht mehr ganz in Konkurrenz zu Sony. Das Konzept der Xbox ist ein ganz anderes als das der PlayStation 5.

Wer an einer Xbox Series S oder X interessiert ist, sollte sich den Youtube Kanal von OwnGalaxy anschauen. Julian hat einen guten und vor allem neutralen Vergleich der beiden Modelle gemacht.

PlayStation 5

Während man (zumindest hier in Deutschland) in den großen Elektromärkten rein gar nichts von der Xbox Series S/X mitbekam, lieferte Sony bereits eine Woche vor Verkaufsstart der PlayStation 5 die Spiele und das Zubehör an den stationären Handel aus. Die Konsole selbst wird derzeit ausschließlich nur Online über die großen Anbieter verkauft. Der Vorverkauf fand ohne Vorwarnung auf ein Zeitfenster statt, so dass viele Kunden, die um diese Zeit den normalen Arbeitsverpflichtungen nachgingen, das Gerät nicht bestellen konnten. Wer es aber bis dahin schaffte, eine Bestellung z.B. bei Mediamarkt oder Saturn aufzugeben, hat das Gerät auch nicht pünktlich am Erscheinungstag geliefert bekommen. Einige Kunden gingen bis heute leer aus, so dass inzwischen die Verbraucherzentrale Sachsen wegen z.B. unwirksamer AGBs oder irreführender geschäftlicher Handlungen die Elektrohandelskette Saturn abgemahnt hat.

Wegen der Pandemie ergab es durchaus einen Sinn, den Vorverkauf auf Onlinebestellungen zu beschränken um große Menschenansammlungen am Erscheinungstag zu vermeiden. Warum man die Verkaufspolitik weiterhin auf einen reinen Onlinevertrieb setzt und nicht zumindest eine Teillieferung dem stationären Handel zu Verfügung stellt, ist mir angesichts der großen Menge an Controllern (die ohne der Konsole nichts bringen und jetzt in den Regalen verstauben) mehr als schleierhaft. Zu Recht sind viele Kunden wütend, dass die Geräte nur in einer sehr kurzen Zeit überhaupt bestellbar waren und sich ein großer Teil davon sog. Scalper durch Kauf-Bots ergattern konnten. Eine persönliche Vorbestellung im Handel mit Aushändigung eines Abholscheines wäre ein guter Kompromiss gewesen. Diese Möglichkeit ist durch dem jetzigen Lockdown inzwischen eingeschränkt, aber in einigen Müller Filialen mit geöffneter Multimedia Abteilung, bei der Real Handelskette oder eine Abholung durch den Kunden („Klick and Collect“) wäre durchaus machbar gewesen. Mein guter Rat: Kaufen Sie nicht bei Wiederverkäufern.

Hardware:

Das Design der PlayStation 5 ist sicherlich nicht jedermanns Geschmack. Im Gegensatz zur Xbox Series S/X sind beide Versionen (mit oder ohne optischen Laufwerk) technisch identisch. Der Preis beträgt 499 Euro (Standardausführung), sowie 399 Euro für die Variante ohne Laufwerk (Digital Edition)

Sony hat mit der PlayStation 5 ein gutes Gerät auf dem Markt gebracht. Die Kühlung ist mit dem großzügig dimensionierten Kühlkörper in Verbindung von flüssigen Metall zum Hauptprozessor sehr gut gelungen. Auch die Idee, dass man zum reinigen der Konsole das Gehäuse ohne Verlust der Herstellergarantie öffnen kann, ist überzeugend. Mängel wie Spulenfiepen oder unterschiedlich laute Betriebsgeräusche durch dem Lüfter (je nach verbauten Herstellertyp) müssen noch behoben werden.

Spiele:

Bei den Spielen, die es exklusiv für die neue Konsole gibt, sieht es ein wenig besser aus als bei Microsoft. Aber außer einem Remake von Demon`s Souls oder das bereits installierte Astro`s Playroom verpasst man derzeit nichts.

Kurz nach Markteinführung wurden schon die ersten 10 Spiele beim Media Markt in der „3 für 2 Aktion“ beworben. Das bestätigt meine Vermutung, dass das Interesse an PS5 Spielen schon im Vorverkauf nicht groß genug war (die Werbung musste schon viel früher in die Wege geleitet werden) und die Konsole derzeit nur wegen der guten Abwärtskompatibilität zur PS4 (z.B. schnellere Ladezeiten durch die SSD) gekauft wird. Zum Vergleich: In Japan wurden ca. 118 000 Geräte innerhalb den ersten 4 Tagen verkauft. Nur jeder dritte Käufer der Konsole hat sich ein Spiel dazu gekauft.

Fazit:

Sowohl die Xbox Series X als auch die PlayStation 5 sind technisch sehr gute Konsolen, wobei Microsoft bei der Hardware und vor allem bei den Betriebsgeräuschen die Nase leicht vorne hat

Vergleicht man die derzeit erhältlichen Launchtitel, wird man schnell feststellen, dass keines dieser Spiele grafisch nach einer nächsten Generation aussieht. Die neue Konsolengeneration wird erst aus dem Dornröschenschlaf erwachen, wenn Spiele wie z.B. Gran Turismo 7, Horizon Forbidden West oder Halo Infinite erschienen sind. Bis dahin sollte Sony mit einer überarbeiteten Baureihe nachgebessert haben.